Mit Blick auf die Verbesserung der Effizienz wurden die Unternehmen von Van Leeuwen in Ungarn und der Slowakei kürzlich einem gemeinsamen Management unterstellt. Dies war ein strategischer Schritt, der nicht nur der Straffung des operativen Bereichs diente, sondern auch den Weg für ein gemeinsames Konzept für das Angebot einer breiten Palette spezialisierter Rohrverarbeitungsdienstleistungen für die Kunden ebnen sollte. Lajos Siebel ist Managing Director der zusammengefügten Unternehmen.
Lajos ist in der Stahlbranche zu Hause; er arbeitet schon seit dem Abschluss seines Studiums an der Technischen Universität Budapest vor fast 20 Jahren in diesem Bereich. 2014 kam er als kaufmännischer Manager in unser Unternehmen. Heute ist er Managing Director von Van Leeuwen Ungarn und Executive Director von Van Leeuwen Production in der Slowakei.
Wachstum und Erfolg in der Zukunft
Lajos hat viele Veränderungen in der Organisation miterlebt. „Viele Tätigkeiten, etwa das Schneiden, Entgraten, Waschen und Bohren der Rohre, sind unverändert geblieben“, berichtet Lajos. „Wir bieten auch Spezialdienste wie das Biegen von Rohren und 3D-Laserbearbeitungen an. Etwa 40 Prozent unseres Umsatzes erwirtschaften wir inzwischen aber mit der Lagerhaltung kundenspezifischer Vorräte.“ Wichtigster Abnehmer in der Region ist zweifellos die Automotive-Branche. Der Auto-Querträger – eine komplexe Stützstruktur, die zur Stabilität und Sicherheit des Fahrzeugs beiträgt und perfekt zu den benachbarten Komponenten passen muss – ist die wichtigste der hergestellten Komponenten. „In den letzten Jahren konnten wir unser Geschäft im Automotive-Sektor wirklich ausbauen“, berichtet Lajos.
„Inzwischen sind wir in dieser Region auch im Marktsegment Prozessindustrie und Energieerzeugung aktiv. Und kürzlich haben wir uns außerdem auf Edelstahl-Kraftstoffleitungen für die Automotive-Branche spezialisiert.“
Neue Technologie für veränderte Marktnachfrage
Lajos erwartet für die Zukunft noch weitaus mehr Veränderungen. „Der Automotive-Sektor ist vollauf in Bewegung“, weiß er. „Die allmähliche Umstellung vom Verbrennungsmotor auf Elektrofahrzeuge wirkt sich nun bereits darauf aus, was wir hier herstellen.“ In den letzten zwei bis drei Jahren wurden immer mehr Anwendungen für Kfz-Hersteller produziert, von Anhängerkupplungen und Querlenkern bis hin zu angepassten Rohrbögen für Hydraulikschläuche. Technologie spielt für die Unterstützung dieser Entwicklungen eine wichtige Rolle. „Vor zwei Jahren haben wir eine vertikale CNC-Maschine installiert, um Bohrungen in Querrohren herstellen zu können“, erklärt Lajos. „Anschließend haben wir eine automatische Roboterzelle eingeführt. Im Grunde haben wir hiermit der CNC-Maschine einen Roboterarm gegeben. Das war eine gute Entscheidung. Dadurch wird die Handarbeit automatisiert, die Präzision verbessert und die Umrüstzeit im Prozess verkürzt. Das Wichtigste aber ist, dass unsere Arbeitnehmer dadurch mehr Zeit für andere Tätigkeiten haben.“
Große Erwartungen für die Zukunft
Eine andere wichtige Entwicklung in der Industrie ist die steigende Bedeutung der Rückverfolgbarkeit von Komponenten. Lajos ist kurz davor, für Bosch Automotive die erste Lenkeinheitsanwendung mit integrierter E-Shaft-Technologie fertigzustellen. Dies ist eine umfangreiche Entwicklung, aus der ein langfristiger Vertrag hervorgehen könnte. Geplant ist, immer mehr neue Technologie einzuführen, etwa das Drehen von Rohren mit Laser-QR-Codierung. Was die Zukunft dieser neuen Van-Leeuwen-Region in Mitteleuropa betrifft, ist Lajos optimistisch. „Indem Ungarn und die Slowakei einem gemeinsamen Management unterstellt wurden, hat sich die Zusammenarbeit verbessert, sowohl auf dem Gebiet der Bearbeitungen als auch im Verkauf, und das wird das Wachstum unserer Bearbeitungsaktivitäten beschleunigen. Außerdem können wir unseren Kunden nun noch mehr spezialisierte Dienstleistungen anbieten. Dies ist erst der Beginn unserer Reise, aber ich habe jetzt schon große Erwartungen für die Zukunft.“
Robotisierte Bearbeitung von Anhängerkupplungen
In Ungarn ist die Lieferung von Komponenten für die Anhängerkupplungen bekannter Autohersteller eine Erfolgsgeschichte für Van Leeuwen. „Seit wir vor etwa drei Jahren angefangen haben, Produkte wie Querrohre zu entwickeln, hat sich der Absatz zwar erhöht“, berichtet Lajos Siebel, „aber der richtige Höhenflug begann erst nach der Robotisierung unserer Aktivitäten im Jahr 2022. Die Produktionsvolumen erhöhten sich um 150 Prozent, die Verarbeitung erfolgt mit höherer Präzision und es ist nur noch minimale manuelle Arbeit notwendig.“
Lajos ist zu Recht stolz auf das Unternehmen und seine Kollegen. „Wir liefern rund 60 Prozent der Anhängerkupplungen, die ein großer Hersteller von Elektrofahrzeugen verwendet.“ Ein großer deutscher Autofabrikant ist ein weiterer wichtiger OEM, der Van-Leeuwen-Produkte in Fahrzeugen verbaut. Dank der Austauschbarkeit der Komponenten kann dieser Konzern die Anhängerkupplungen für all seine Fahrzeuge verwenden, sowohl für die elektrisch betriebenen als auch die hybriden Autos und die herkömmlichen Kfz mit Verbrennungsmotor. Das Gesamtgewicht des Autos oder Fahrrads ist für OEMs von großer Bedeutung. Darum bestellen sie hin und wieder geringfügig abweichende Größen. „Manchmal muss eine Komponente gerade einmal einen Millimeter dünner sein“, berichtet Lajos, „aber für uns bedeutet das, dass wir ein komplett neues Produkt liefern müssen.“
Wissensvermittlung und Wachstum
Die Region Mitteleuropa von Van Leeuwen bietet zahlreiche Möglichkeiten für den Wissensaustausch und die gegenseitige Förderung des Wachstums. Diese Entwicklung begann 2005 mit Büros in Tschechien und Polen. Gegenwärtig verfügt die Region über drei Produktionsstandorte, zwei Distributionszentren und eine Verkaufsniederlassung. Mit Standorten in Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Polen und Tschechien kann den lokalen Kunden ein sehr umfassender und gezielter Service geboten werden.
„Wir werden uns weiterhin auf unser Kerngeschäft konzentrieren, die Bearbeitung von Rohren“, erklärt Lajos Siebel, „aber wir haben auch Zugang zu einer breiteren Produktpalette und einem soliden Handels- und Distributionsnetzwerk. Das hat unsere Einkaufsmacht verstärkt und unser Absatzvolumen hier in Mitteleuropa verdoppelt. Außerdem können wir so von unseren Kolleginnen und Kollegen in aller Welt lernen. Das ist sehr positiv.“